Marktinformation 10.10.2023

Welt:

Die Quartalsschätzung des USDA vom 29.09 brachte eine unerwartete unschöne Überraschung der US Weizenproduktion mit sich. Diese wurde auf 49,3 Mio.t angehoben, vom Markt erwartet wurden lediglich 47,1 Mio.t. Eine Anpassung im USDA Bericht am Donnerstag diese Woche ist entsprechend zu erwarten. Die Meldung sorgte für ein neues Preistief an der US Börse, damit bleibt trotz leichter Erholung in der letzten Woche der Abwärtstrend in Takt (Siehe Chart).

 Europa:

Die europäische Kommission senkte seine Prognose für die europäische Weizenernte gegenüber dem Vormonat um 0,7 Mio.t auf 125,3 Mio.t. Das sind 0,4 Mio.t weniger als im Vorjahr. Dafür wurden die Importe in die EU zur Vormonatsschätzung um 2,5 Mio.t auf 6,5 Mio.t erhöht. Damit steigen die erwarteten Endbestände von zuletzt 16,3 Mio.t auf 17,8 Mio.t, was deutlich über dem 5 Jahresschnitt liegt. Die Nachfrage der Käufer bleibt für alle Produkte und Qualitäten überschaubar gering. Durch die verschobenen Warenströme gelangt auch innereuropäische Ware in unsere regionalen Märkte,  das belastet die Märkte. 

 Schwarzmeer Raum:

Die September Trockenheit in der Ukraine sorgt zum einen zwar für eine problematischere Aussaat im Weizen für 2024, sorgte aber auch für eine trockene Ernte des Mais und der Sonnenblume, dadurch ist diese zum einen schnell verfügbar, zum anderen günstig in der Trocknung. Preise sind durchweg sehr schwach in der Ukraine. Beispiel: Raps Frei Donau Hafen kostet 330€/t, bis nach Deutschland geliefert unter 400€/t. Weizen wird unter 100$/t ab Landwirt gekauft. Das entspricht einem Hektarertrag von 400$/ha. Sonnenblume liegt immerhin noch bei 550 $/ha. Das Kriegsrisiko spielt im Markt keine Rolle mehr, mit steigenden Preisen aufgrund weitere Eskalationen ist aktuell nicht zu rechnen.